Die Strecke Melbourne – Sydney wurde bequem per Zug
zurueckgelegt. Fuer meine ersten Tage in dieser Stadt wollte ich etwas neues
ausprobieren: Couchsurfing. Dahinter verbirgt sich ein per Website (www.couchsurfing.com) nutzbares Netzwerk
von Menschen aus der ganzen Welt, die sowohl Privatuebernachtungen anbieten als
auch suchen. In den zu erstellenden Profilen kann man Details zu den
Unterkuenften und den jeweiligen Hosts erfahren. Durch einen Reisebekannten aus
Asien habe ich einen Kontakt zu Allen aus Sydney bekommen. Nach einer Anfrage
ueber die Homepage hatte er auch zugestimmt und ich konnte insgesamt drei
Naechte auf einer Matratze in seiner Wohnung uebernachten. Das Mehrfamilienhaus
lag ca. 40 Minuten von der City entfernt in einem ruhigen Stadtteil.

In dem Haus habe ich die ersten drei Naechte verbracht. Mein
Host Allen war ein Angestellter der Stadt Sydney und als IT-Fachmann fuer das
Notrufnetz mitverantwortlich. Dadurch musste er viel arbeiten und ich bekam
einen Wohnungsschluessel. Am ersten Abend war noch eine andere Couchsurferin,
eine Franzoesin in der Wohnung. Er war sehr nett und hat uns sogar zum Essen
eingeladen. Nach den drei Naechten bin ich dann in ein Hostel
naeher an der Stadt gezogen, da es so einfacher ist, neue Leute kennen zu
lernen.

Insgesamt sind in Australien extrem viele Deutsche
anzutreffen. Es scheint einen gewissen Reiz zu haben, ans andere Ende der Welt zu
reisen. Bei einer kostenlosen Stadtfuehrung (Trinkgeldbasis) habe ich neben
einer Schwedin auch einen Deutschen kennen gelernt. Er war
am Ende seines mehrwoechigen Australienurlaubs und wir haben in den naechsten
Tagen zusammen den Wildlifepark, das Aquarium, den Sightseeingtower und ein
paar Bars erkundet.

Der Architektur studierende Guide der kostenlosen
Stadtfuehrung.


Skyline Sydney.

Sydney Harbour Bridge.

Die weltberuehmte Oper. Aus der Naehe betrachtet sieht das
Gebaeude gar nicht mehr so spektakulaer aus.

Das Dach besteht aus Fliesen. Interessanterweise hat der
eigentliche Architekt (damals unbekannt und relativ unerfahren) durch einen
Streit mit der australischen Regierung, u.a. wegen der Kostenexplosion und
dauernder Zeitverzoegerungen beim Bau, die Fertigstellung nicht mehr selbst
geleitet sowie bis heute das Opernhaus NIE selbst besucht…schade fuer so ein
Lebenswerk!

Deutschland, Schweden, Deutschland.

Installation in der Naehe des Opernhauses.

Waghalsiger Sprung ueber aengstliche Touristenkoepfe an der
Promenade.

Der Schlusspunkt der Stadtfuehrung.

Sydney gefaellt mir besser als Melbourne, da hier einfach
mehr zu sehen, zu erleben & die
Wassernaehe einfach grossartig ist. Zwischen den beiden Staedten gibt es auch
einen kleinen “Fight”, welche Stadt denn besser sei. Diese Art von Rivalitaet
gibt es amuesanterweise immer wieder ueberall auf der Welt.

Die restliche Zeit habe ich damit verbracht, den beruehmten
Bondi Beach zu besuchen (nicht so toll), mit der Faehre u.a. nach Manley zu
fahren(super!), die Harbour Bridge zu Fuss zu erkunden(windig), dem Fischmarkt
einen Besuch abzustatten(naja), zu shoppen(Zurueckhaltung), zu schlemmen(Vollgas)
& die Stadt auf mich wirken zu lassen.

Moevenueberfall auf eine offene Essenstuete am Manley Beach
;).

Spaziergang auf der Harbourbridge.

Riesen auf dem Fischmarkt.

Dann musste ich auch
langsam die restliche Zeit in Australien verplanen. Da die Flut im Norden
Australiens immer schlimmer wurde, konnte ich meine Plaene, am Great Barrier
Riff zu tauchen und auf Fraser Island zu uebernachten, nicht mehr
verwirklichen. Statt dessen habe ich aufgrund des ersten positiven Eindrucks einen
zweiten Great Ocean Road Trip organisiert. Im von Deutschen ueberschwemmten
Hostel habe ich zudem Sarah kennengelernt. Sie entschloss sich, mit auf den
Road Trip zu kommen.

Bevor es allerdings wieder zurueck nach Melbourne, dem Startpunkt
des Trips, gehen konnte, musste ich mir aufgrund des anhaltenden
Kreditkartennichtbesitzes von meinen Eltern Geld per Western Union
transferieren lassen. Hohe Gebuehren und ein unguenstiger Wechselkurs brachten
Gebuehren von fast 10% mit sich. Abgesehen davon ein grosses Dankeschoen an
meine Eltern Karin & Jost sowie meinen Freund Jena fuer die Unterstuetzung
von Deutschland aus!!!

Fuer die Rueckreise nach Melbourne haben wir uns diesmal
fuer einen Nachtzug entschlossen.