Nach einigen schoenen Tagen in Pucon in Chile wurde es Zeit weiter zu reisen. Mit dreimaligem Bus-Umsteigen ging es nach Bariloche in Argentinien. Die Strecke fuehrte ueber die Anden. Der Grenzuebergang Chile-Argentinien lag irgendwo im Nirgendwo.

Direkt gegenueber des Grenzuebergangs: grandiose Natur.

Die Anden.

Das war (teilweise) die Strasse: Bauarbeiten im Wald.

Ein Lokalbus bei einem Busumstieg in einem kleinen Ort in Argentinien.

Angekommen in Bariloche bin ich nur noch ins Bett gefallen. Am naechsten Tag wurde die Stadt genauer in Augenschein genommen.

Bariloche gilt als die Schweiz Argentiniens. Als Wintersportort in dieser Saison von Brasilianern “ueberfallen”. Zudem gibt es einen riesigen See und gaaanz viele Schokoladenlaeden.

Der See, im Hintergrund die Anden und eine frische Brise. Abgesehen davon hatte ich in Bariloche auch schon zwei “alte” Bekannte: Adrian & Katiana, die ich in Pucon getroffen hatte. Zusammen mit Katiana haben wir ein paar Restaurants und Bars erkundet.

Diese Bar wird von einem Englaender gefuehrt, der sich fuer einen echten Argentinier haelt, ah ja. Auf seine Empfehlung hin haben wir irisches Teufelszeug probiert: 90% Alkoholschnaps, mit ein wenig Wasser und dann jeder einen halben Shot… das halte ich hier gerade noch grinsend in meiner Hand.

Katianas Reaktion fiel etwas emotionaler aus ;).

In einer anderen Bar gab es auch tierische Gaeste, Strassenhunde auf der Suche nach Waerme.

An einem Tag haben wir ein kleines vier Stunden Trekking auf einen naheliegenden Berg unternommen.

Aussicht ueber den See.

Auf dem Rueckweg ist waehrend meiner Reise das erste Mal etwas unangenehmes passiert, das ich auch nicht unerwaehnt lassen moechte. Ein jugendlicher Chilene, ca. 16-20 Jahre alt, hatte uns auf dem Aufstiegsweg angesprochen und ist uns ab dann in ca. 500m Entfernung gefolgt bzw. beim Abstieg vor uns gelaufen. Hinter einer nicht einsehbaren Kurve stand er dann auf einmal mit einem Tuch vor dem Gesicht und einem kleinen Messer in der Hand und rief die ganze Zeit “mochila”. Im ersten Moment erschrocken und verwundert, den Jungen so wiederzusehen, zeigte ich ihm nur mit beiden Haenden, dass er ruhig bleiben sollte. Da ich nichts verstand, sagte ich nur “no entiendo”, was spanisch “ich verstehe nicht” bedeutet. Nach ein paar Sekunden schaltete sich auch Katiana ein(deren Spanisch besser war) und sagte “no, gracias”. Ich war nun auch eine Sekunde ueber sie verwundert. Unsere teilweise gespielte Nichtsahnung hat den Jungen aber aus dem Konzept gebracht, und als Katiana und ich auch langsam wieder anfingen weiterzugehen, war er sich seiner Sache nicht mehr sicher und lief in die andere Richtung davon. Dieser versuchte Ueberfall galt meinem Rucksack, das bedeutet naemlich “mochila” auf Spanisch. Falls der Taeter aggressiver gewesen waere, haette ich natuerlich auf den Rucksack verzichtet. So ist das Ganze aber zum Glueck brenzlig abgelaufen und wird mich in der Zukunft noch etwas vorsichtiger sein lassen.

Nach diesem Erlebnis haben wir uns dann einen Besuch in einem der Schokoladenlaeden mit diversen Zuckerprodukten gegoennt.

Lecker!

An den letzten beiden Tagen habe ich im Hostel gechillt. Unterbrochen nur von einem Picknick mit argentinischem Steak + Broetchen und Rotwein in der Sonne.

Ausblick vom Penthouse 1004 Hostel auf die Anden.

Sonnenuntergang von der Terrasse des Hostels.

Die weitere Reise sollte tief in den Sueden Suedamerikas fuehren, nahe dem Ende der Welt: Patagonien. Die Reise dorthin dauert ca. 30 Stunden mit dem Bus. Am Busbahnhof in Pucon hatte ich den Franzosen Omar kennen gelernt und wir hatten beschlossen, zusammen dahin aufzubrechen. Omar war in Bariloche mit anderen Reisenden unterwegs und daher trafen wir uns am Abreisetag.

Morgens noch unaufgewacht an der Busstation von Bariloche. In froher Erwartung einer 1,5 Tagen fast Non-Stop-Fahrt.