Hier kommt nun
Zentralamerika. Eigentlich sollte der Ausflug nach Yucatan ein paar
Monate frueher der einzige Stop in diesem Teil der Welt sein.
Eigentlich, denn mittlerweile gab es schon einige spontanere
Bewegungen. Diesmal erklaere ich, wie es dazu kam. Ein alter
Studienfreund aus Deutschland, Andre F., hatte mich zu seiner
Hochzeit in San Francisco im September eingeladen. Dafuer und fuer
meinen Rueckflug von New York aus gab es ein kleines Problem. Ein
einmal per Visa Waiver erhaltenes Touristenvisum fuer die USA laeuft
nach 90 Tagen ab. Man kann dieses zwar zweimal im Jahr erhalten,
jedoch war das nicht so einfach. Eine Ausreise nach Kanada, Mexiko
oder die karibischen Inseln zaehlt demnach nicht als Ausreise im
Sinne dieses Visa Waiver Programms. Da meine 90 Tage nach Washington
so gut wie um waren, haette ich sehr viel eher fuer 140 Dollar
Gebuehr ein sechs Monats-Visum in einer US Botschaft beantragen oder
komplett aus dem umschriebenen Nordamerika Bereich ausreisen muessen.
Das sechs Monats Visum war mit so vielen Huerden und einer Wartezeit
von 4-6 Wochen ohne Reisepass verbunden, dass es ausschied. Kurz
ueberlegt, was denn noch auf meiner Weltreise fehlt, war
Zentralamerika wieder im Kopf. Nach der Recherche von vielen
nachdenklichen Meldungen ueber einige dieser Laender habe ich mich
mit einem akzeptablen Flugangebot von Washington aus dazu
entschlossen, nach Costa Rica zu fliegen, 3 Wochen in Zentralamerika
zu verbringen und dann wieder in die USA einzureisen, besser gesagt
direkt nach San Francisco zur Hochzeit. Damit hatte ich eine weitere
Pause von der sehr teuren USA und zugleich eine Rueckkehr zu
einfachem Reisen und neuen Laendern und Kulturen. Ich war hocherfreut
und hochgespannt auf Zentralamerika.

Der erste Flug ging nach
San Salvador im Land El Salvador. Nach einem weiteren Flug landete
ich in San Jose in Costa Rica. Da der Flughafen naeher an der
zweitgroessten Stadt des Landes, Alajuela, liegt als an der
Hauptstadt San Jose, bin ich direkt nach Alajuela gefahren. Das war
guenstiger, sicherer und man bekam das echte Costa Rica zu sehen.

Durch meine bisherigen
Erfahrungen wusste ich bereits, was auf mich zukommen wuerde und bin
direkt nach dem Einchecken in ein Hostel durch die Stadt spaziert.

Kleine Promotionbiene.

Zentraler Park, leerer
Springbrunnen und die Kirche.

Kirchen sind in allen
Staedten ein guter Platz, wenn man mal ein paar Minuten in sich gehen
moechte, ohne gestoert zu werden. Darauf kann man weltweit vertrauen.

Die lokale Einkaufstrasse
im Zentrum.

Da gerade Regenzeit und
zugleich staerkster Regenmonat des Jahres (September) war, gab es
nicht sehr viele Touristen und ich war fast alleine im Hostel. Es hat
in der Regel nur abends geregnet, so dass man den ganzen Tag etwas
unternehmen konnte. Das einzige, was mich gestoert hat, waren die
unglaublich winzigen Ameisen, die in dem Hostel unterwegs waren. Am
ersten Morgen hatte ich auf einmal Augenringe, die sehr seltsam
aussahen. Der Grund, die kleinen Ameisen sind nachts an meinen Augen
herumgekrabelt und ich hatte ameisensaeurebedingte Augenringe. Na das
fing ja gut an. Danach hat mir ein Insektenschutz die Viecher vom
Leib gehalten. Ansonsten stand ein Ausflug zum meistbesuchten
Nationalpark Costa Ricas auf dem Programm.

Mit einem Lokalbus ging es
morgens zum Poas Vulkan und dann hatte man 5 Stunden Zeit, bevor der
Bus wieder zurueck fuhr. Das vernebelte Plakat hat schon einen
Vorgeschmack auf die Vulkanaussicht gegeben. Durch die Regenzeit gab
es mehr Wolken und die haben sich bevorzugt um den Vulkan
aufgehalten.

Vom Parkeingang brauchte
man ca. 15 Minuten bis zum Aussichtspunkt. Die Aussicht sieht man
oben. Naeher ran durfte man nicht.

Nach ueber einer Stunde
gab es dann ein paar Sekunden im Wolkenwechsel und ich konnte
zumindest einen Blick erhaschen.

Der Vulkan ist noch immer
aktiv und es gibt zwei Krater.

Nach ca. 30 Minuten war
man am zweiten Krater, welcher nicht mehr aktiv und mit Wasser
gefuellt war. Daneben gab es noch ein kleines Restaurant, ein
Minimuseum und einen ueberteuerten Souvenirshop. Was man hier laenger
als 2 Stunden machen soll, konnte ich mir nicht vorstellen. Der Grund
fuer den meistbesuchten Nationalpark Costa Ricas lag wohl eher an der
Naehe zur Hauptstadt und einem guten Touristenmarketing. Den Namen
Nationalpark hat das meiner Meinung nach nicht verdient, eher
Touristennepp. Aber so konnte man zumindest die Eintritts-Gebuehr von
10 Dollar pro Person rechtfertigen. Wenn ich da an die Moeglichkeiten
in einem US Nationalpark denke…(der 20 Dollar fuer 7 Tage kostet).

So sieht der Vulkan Poas
bei guter Sicht aus (nicht mein Bild). Am naechsten Tag ging es per
Chickenbus (Lokalbus) in den noerdlich gelegenen Ort La Fortuna.