Duong Sat Viet Nam – Vietnam Railways – Vietnamesische Eisenbahn

Die Vietnamesische Eisenbahn erstreckt sich in der Haupstrecke vom suedlichen Saigon aus bis ins noerdliche Hanoi. Hierbei geht es oft hautnah an der Kueste entlang und die Strecke, die ich mir ausgesucht hatte, zaehlt zu den Schoensten ueberhaupt. Danang – Hanoi mit ca. 750 km und 14,5 Stunden Fahrtzeit.

Als der loake Bus aus Hoi An in Danang ankam, war es stuermisch und regnerisch, teilweise konnte man unterwegs umgekippte Strommasten am Wegesrand sehen. Da der lokale Bus in der Regel an einer loaken Busstation haelt, von der aus man weiter Richtung Bahnhof kommen muss, hatte ich mich innerlich schon auf die Preisverhandlungen mit einem Taxi oder Modepfahrer gefreut. Man bekommt hier staendig den zwei- bis fuenffachen des normalen Preises angeboten und kann sich dann je nach Dringlichkeit der Fahrt runterhandeln. Der beste Weg ist, die Entfernung und den ueblichen Preis ungefaehr zu kennen und dann bei sturen Fahrern einfach wegzugehen, so kommt man am schnellsten zu einem besseren Preis ;). Doch wie es der Zufall so will, habe ich aus dem Augenwinkel beim ueberqueren einer Kreuzung ein bahnhofsaehnliches Gebauede zwei Strassen weiter gesehen und der Schriftzug erinnerte mich an den Namen, den ich in einem Reisefuehrer gelesen hatte. Nach einem kurzen nachfragenden Sprachgewirr und Gestikulieren mit dem Busfahrer und seinem Assistenten (einer faehrt, einer kassiert den Ticketpreis) wurde ich an der naechsten Kreuzung rausgelassen. Und tatsaechlich war der Bahnhof nur 5 Min weiter… ich war 2,5 Stunden vor Abfahrt schon da und trotz des schlechten Wetters in bester Laune.

Da es kalt und stuermisch und die Bahnhofshalle auch nicht wirklich gemuetlich war, habe ich ein kleines Cafe in der Naehe gesucht. Ein free WiFi Zeichen hat mich magisch angezogen und ausser mir waren nur junge Einheimische an einem grossen Tisch in dem Laden und hatten wohl sowas wie eine Mittagspause. Zu meiner hungrigen Enttaeschung gab es aber nur Getraenke zu kaufen. Der grosse Suppentopf auf dem Nachbartisch schien also mehr privat zu sein. Als ich meine georderten Getraenke bekommen hatte, fragte mich die nette Kellnerin dann auf einmal, ob ich hungrig sei. Da ich dies unter keinen Umstaenden verneinen konnte ;), hat Sie mich auf eine Suppe eingeladen. Nachdem ich die erste Schuessel lehr hatte, gab es auch noch einen Nachschlag. Die grosse Gruppe Einheimischer war amuesiert und ich bedankte mich mehrmals artig ;).
Anschliessened hat sich die Kellnerin auch noch vorgestellt, eine Architekturstudentin und stolze Besitzerin dieses erst seit fuenf Tagen eroeffneten Coffeeshops (Lifes Cafe, 29 Hoang Hoa Tham St, DaNang City). Wir haben ein bischen geplaudert und so verging meine Wartezeit vor der Zugabfahrt schnell & angenehm.

Um 14.30 Uhr wars dann endlich soweit und die Fahrt ging los. Ich hatte ein unteres Bett in einem vierer Schlafabteil gebucht – das Beste, was man hier buchen kann.


In meinem Abteil waren in den beiden oberen Betten ein australisches Paaerchen und mir gegenueber ein aelterer Vietnamese mit seinem Enkel.


Durch das stuermische Wetter waren die Zugfenster leider verregnet, so dass ich schon befuerchtete, keine guten Bilder machen zu koennen.


Ein anderer mit Spiegelreflexkamera bewaffneter Tourist hat mir dann aber den Weg zu einem kleinen offenen Fenster ganz am Anfang des Zuges gezeigt.


Die Landschaft war auch stuermisch wundervoll!


Bahnschranken braucht man hier nicht ueberall.


Und es ging teilweise direkt an der Steilkueste entlang.


Baustelle im Regen.


Und jede Menge Wasser ueberall.


Eine lustige Geschichte ereignete sich in unserem Abteil. Wir (die Australier & ich) hatten kurz nach Start der Fahrt Essen beim Zugpersonal bestellt und direkt bezahlt. Als nach einigen Stunden dann ein anderer Bahnbediensteter mit Essen auftauchte, nahmen wir an, das waere es nun. Als er nach dem Ueberreichen kassieren wollten, fing der Spass richtig an. Er verstand nicht, dass wir schon bezahlt hatten und wir verstanden nicht, dass das gar nicht unser geordertes Essen war. Es gibt in den Zuegen unterschiedliche Essenswagen, die man als Auslaender nicht unterscheiden kann. Daher wurde dann eine minimal englisch sprechende vietnamesische Dame gesucht, die allerdings aufgrund unserer Erklaerungen auch gleich ueberfordert war. Das ganze sah so aus 🙂

Zwischenzeitlich kam auch der andere Bahnmitarbeiter, bei dem wir ganz am Anfang bestellt & bezahlt hatten, wieder vorbei – diesmal mit Essen in den Haenden… alles klaerte sich auf und wir hatten endlich unser richtiges Mahl.
Der alte Mann in unserem Abteil hatte versucht uns zu helfen, verstand uns aber leider nicht richtig. Im Nachhinein hat er sich ueber die ganze Situation koestlich amuesiert.

Schlafen konnte man im Zug ganz gut. Um kurz nach 5 Uhr Morgens sind wir in Hanoi angekommen.